Vorbemerkung
Seid 7 Jahren gibt es nun das "Monatlied" in unserer Gemeinde
mit dem jeden Monat ein Lied unseres Gesangbuches in der Gemeinde bekannter
gemacht wird. So haben wir in einem Jahr verschiedenen Kanons mit der Gemeinde
kennen gelernt, oder wie in 2009 uns mit dem Monatslied an der von der EKD
veranstalteten Reihe unter dem Titel "beten09" beteiligt. Für das Jahr 2013 steht
das Monatslied unter keinem speziellen Thema. Ich versuche jeden Monat ein Lied
(sei es ein bekanntes oder unbekanntes) entweder bekannter zu machen oder in
anderer Umsetzung zu erleben. Sofern sie Wünsche an das Monatslied haben,
melden sie sich bitte. Das Monatslied für Juni ist das Lied "Erfreue dich, Himmel", welches im EG unter
der Nummer 636 steht.
Texterin: Maria Luise Thurmair
Maria Luise Thurmair geb. Mumelter am 27. September 1912 in Bozen (Südtirol),
gestorben am 24. Oktober 2005 in Germering bei München, war eine katholische
Theologin und Schriftstellerin. Maria Luise Thurmairs Vater war der letzte
österreichische Bezirkshauptmann in Bozen. Politischer Druck erzwang die
Umsiedlung nach Innsbruck. Dort bestand sie ihre Matura, studierte Philosophie
und hörte bei Josef Andreas Jungmann SJ Vorlesungen zu Liturgik. Mit einer
Arbeit über Irene von Byzanz wurde sie promoviert. 1941 heiratete sie den
Münchner Dichter Georg Thurmair (1909–1984). Das Paar hatte 6 Kinder und lebte
seit 1956 in München. Sie starb am 24. Oktober 2005 in Germering bei München. Maria
Luise Thurmair tat sich (wie auch ihr Ehemann) in der katholischen
Jugendbewegung hervor, besonders in der liturgischen Bewegung. Während der
Kriegsjahre begann sie, am Innsbrucker Kirchengebetbuch Gotteslob
mitzuarbeiten. Auch an der Gestaltung mehrerer deutscher Diözesangebet- und
-gesangbücher war sie beteiligt. Später folgte die Mitarbeit an Singende
Gemeinde, am Kirchenlied, die übersetzung monastischer Hymnen und eine Reihe
von Büchern. Während des Krieges erschienen Liebesgespräche im Krieg, ein
lyrischer Dialog zwischen Georg und Maria Luise (Neuauflage 1981 im
Aventinus-Verlag). Vor allem aber leistete sie eine umfangreiche
Vortragstätigkeit zu Fragen von Glauben, Ehe, Kirchenjahr, Erstkommunion und
religiöser Erziehung und schließlich seit 1963 die Mitarbeit am Gotteslob, dem
Gebet- und Gesangbuch aller deutschsprachigen katholischen Bistümer (außer
Schweiz und Liechtenstein). Von zehn Liedern, die heute in deutschsprachigen
katholischen Gemeinden gesungen werden, liegt wenigstens einem ihr Text
zugrunde. Von ihr selbst stammen 38 Liedtexte. Kein anderer Lieddichter ist im
Gotteslob so oft vertreten wie sie. In der Hauptkommission zur Vorbereitung des
Gesang- und Gebetbuchs war sie die einzige Frau. Auch in das Evangelische
Gesangbuch (EG) haben mehrere ihrer Lieder Aufnahme gefunden, im Stammteil sind
dies die Lieder unter den Nummern 178.6, 178.7, 178.8, 227, daneben auch in
vielen Regionalteilen weitere Lieder. Der Papst hat sie mit dem Orden Pro
Ecclesia et Pontifice ausgezeichnet.
Allsonntäglich erklingen zwischen Alpen und Nordsee Lieder mit Texten von
Maria-LuiseThurmair-Mumelter (geb. 1912). "Dank sei Dir Vater für das ew'ge
Leben" oder "Der Geist des Herrn erfüllt das All" stammen zum
Beispiel aus ihrer Feder. Sie wollte zeitlebens mit all ihren Talenten "dem WORT
dienen". Die gebürtige Südtirolerin verlor früh ihre Heimat. Zwangsweise
emigrierte die Familie nach Innsbruck. Dort wuchs Maria-Luise in die
Jugendbewegung hinein und leistete politischen Widerstand gegen den Faschismus.
Während der NS-Jahre hörte sie neben dem Germanistik- und Geschichtsstudium
Vorlesungen in Liturgik. Begeistert schloss sie sich der Liturgischen Bewegung
an. Erste Liedtexte entstanden, gedichtet auf bekannte Melodien. Manche
katholischen Kreise betrachteten diese – aus der evangelischen Kirchenmusik
bekannte – Praxis mit Argwohn. Andere baten um die Mithilfe der mittlerweile
promovierten Historikerin. So wirkte sie während des Krieges am Innsbrucker
"Gotteslob" mit, lernte ihren Ehemann – den Dichter Georg Thurmair –
kennen und beide beteiligten sich am "Kirchenlied", einem Vorläufer zum
ersten "Gotteslob". An dessen heutiger Gestalt arbeitete M.-L. Thurmair
jahrelang in zahlreichen Kommissionen, oft als einzige Frau, mit. Manchmal
schrieb sie für die Kommissionsarbeit aus Mangel an Alternativen eigene
Liedtexte für spezielle Anlässe. Als Eheleute engagierten sich beide Thurmairs
in der Münchner Ehe- und Familienpastoral. überhaupt war Maria-Luise ein
Familienmensch. "Gut zuhören konnte sie", sagen ihre sechs Kinder. Etwas
von dem Erlauschten hat sie in dem Buch "Fünf Paar Kinderschuhe"
veröffentlicht. 2005 starb die bescheidene Pionierin nach längerer Krankheit.
Nicht all ihre Liedtexte (und deren Vertonungen) sind unumstritten, mit anderen
aber ist sie bleibende "Stimme der Gemeinde" geworden. [Katrin Gallegos Sánchez]
Gedanken zum 148.Psalm
Auch in diesem "Hallel-Psalm" - Psalm 148 - wird zum Lob Gottes aufgerufen; zu einem
Lob, das nicht nur auf der Erde erklingen soll, sondern auch im Himmel.
So beginnt der Psalm nach dem "Halleluja" mit dem Aufruf an den Himmel: "Lobet
im Himmel den HERRN, lobet ihn in der Höhe!"
Gottes Hofstaat (die Engel) werden zum Lob aufgerufen - das ganze Heer. Sonne und Mond
und alle Sterne sollen ihn loben, denn er hat sie durch sein Wort geschaffen:
"Er gebot, da wurden sie geschaffen". Er hat ihnen Ordnungen gegeben,
so daß sie bestehen bleiben. Und dann wird alles auf Erden zum Lob aufgerufen:
die großen Fische und alle Tiefen des Meeres; Feuer, Hagel, Schnee und Nebel,
Sturmwinde. Die Berge und Hügel, die fruchtbaren Bäume und alle Zedern sollen
Gott loben. Der Aufruf ergeht an die Tiere und alles Vieh, an das Gewürm und
die Vögel - und er ergeht an die Könige auf Erden und die Völker, Fürsten und
Richter, die Jünglinge und die Jungfrauen: "Alte mit den Jungen, die
sollen loben den Namen des HERRN!". Und es werden Gottes
"Heilige" (sein Volk) zum Lob aufgerufen - und sie sollen ihm dienen.
Bedeutung für heute: Der Gott Israels, der HERR, ist ein "universeller Gott", d.h.
das ganze Universum soll diesen Gott loben: Was auf Erden und im Himmel und
unter der Erde ist! Und Israel, sein Volk, soll nicht zurückstehen: "Alle
seine Heiligen". Generationsübergreifend soll Gott gelobt werden:
"Alte mit den Jungen".
Psalm 148
1 Lobt den Herrn von den Himmeln her, lobt ihn in der Höhe!
2 Lobt ihn, alle seine Engel; lobt ihn, alle seine Heerscharen!
3 Lobt ihn, Sonne und Mond; lobt ihn, alle leuchtenden Sterne!
4 Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel, und ihr Wasser oben am Himmel!
5 Sie sollen loben den Namen des Herrn; denn er gebot, und sie wurden erschaffen,
6 und er verlieh ihnen Bestand auf immer und ewig; er gab ein Gesetz, das nicht überschritten wird.
7 Lobt den Herrn von der Erde her, ihr Meerestiere und alle Meeresfluten!
8 Feuer und Hagel, Schnee und Dunst, der Sturmwind, der sein Wort ausführt;
9 Ihr Berge und alle Hügel, Obstbäume und alle Zedern;
10 wilde Tiere und alles Vieh, alles, was kriecht und fliegt;
11 ihr Könige der Erde und alle Völker, ihr Fürsten und alle Richter auf Erden;
12 ihr jungen Männer und auch Jungfrauen, Alte mitsamt den Jungen;
13 sie sollen loben den Namen des Herrn! Denn sein Name allein ist erhaben, sein Glanz überstrahlt Erde und Himmel.
14 Und er hat das Horn seines Volkes erhöht, allen seinen Getreuen zum Ruhm, den Kindern Israels, dem Volk, das ihm nahe ist.
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