Vorbemerkung
Seid 5 Jahren gibt es nun das "Monatlied" in unserer Gemeinde
mit dem jeden Monat ein Lied unseres Gesangbuches in der Gemeinde bekannter
gemacht wird. So haben wir in einem Jahr verschiedenen Kanons mit der Gemeinde
kennen gelernt, oder wie in 2009 uns mit dem Monatslied an der von der EKD
veranstalteten Reihe unter dem Titel "beten09" beteiligt. Für das Jahr 2011 steht
das Monatslied unter dem EKD-Jahresthema "Jahr der Taufe". Hier versuche ich
jeden Monat ein Lied zum Thema Taufe (sei es ein bekanntes oder unbekanntes) zu
wählen.
Das Monatslied für Januar ist das Lied "Ach lieber Herre Jesu Christ", welches im EG unter der Nummer 203 steht.
Texter: Johannes Freder
Johannes Freder (auch Fret(h)er, Fretter oder Irenaeus; geboren
am 29. August 1510 in Köslin; gestorben am 25. Januar 1562 in Wismar) war ein
deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter. Geboren als Sohn eines
Ratsherrn und Bürgermeisters, immatrikulierte er sich 1524 an der Universität
Wittenberg. Dort erwarb er sich 1533 den akademischen Grad eines Magisters und
wurde 1537 auf Anraten Johannes Bugenhagens Konrektor an Gelehrtenschule des
Johanneums in Hamburg. 1540 wurde er dort Lektor und Pastor am Dom. Nachdem er
1547 in Stralsund Superintendent geworden war, ändert sich nicht seine
ablehnende Haltung zum Augsburger Interim. Daher wurde er vom dortigen Rat
entlassen, wird vom Herzog Philipp von Pommern 1549 als Professor der Theologie
an die Universität Greifswald berufen und wird 1550 zum Superintendenten von
Rügen ernannt. Als solcher geriet er in einen Widerspruch mit dem Roskilder
Bischof und dem landesherrlichen Kirchenregiment. Theologisch gewann Freder
Bedeutung in der Auseinandersetzung mit Johannes Knipstro über die Frage bei
der Handauflegung zur Ordination, welche Feder für ein Adiaphoron hielt.
Nachdem Knipstro 1556 als Sieger aus der Auseinandersetzungen hervorgegangen
war, wurde Freder Superintendent in Wismar und war von 1557 bis 1559 einer der
wichtigsten mecklenburgischen Kirchenvisitatoren. Als geschätzter Übersetzer,
vor allem Dingen von Martin Luthers Schriften und als Dichter niederdeutscher
Kirchenlieder, ist sein Name in der Geschichte der Theologie erhalten
geblieben. 1536 hat er sich mit Anna Falcke in Wittenberg vermählt und war
damit ein Schwager von Justus Jonas der Ältere. Aus dieser Ehe stammt der Sohn
Johannes Freder der Jüngere (1544–1604) der Professor der Theologie in Rostock
wurde. Seine zweite Ehe vollzog er mit Sophia, der Tochter des Greifswalder und
Rostocker Professors Martin Brasch.
Komponist: Johannes Eccard
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Johannes Eccard (geboren 1553 in Mühlhausen/Thüringen; gestorben 1611 in Berlin) war ein deutscher
Komponist und Kapellmeister. Er war als Sängerknabe Mitglied der Hofkapelle in
Weimar. Als Schüler von Ludwig Helmbold und Joachim a Burck wirkte er als
Sänger unter Orlando di Lasso kurze Zeit in München und machte von dort aus
eine Studienreise nach Venedig. Dort besucht er unter anderem Andrea Gabrieli,
Claudio Merulo und Gioseffo Zarlino. Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner
Heimatstadt Mühlhausen (1573/74) wurde er von Jakob Fugger als Organist nach
Augsburg berufen. 1579 wechselte er nach Königsberg in die Dienste des
Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach, der ihn für seine Hofkapelle
engagierte. Hier wurde er zunächst Assistent von Teodoro Riccio, 1580
Vizekapellmeister. Sechs Jahre später wurde Eccard die Nachfolger Riccios
übertragen, erst 1604 wurde er jedoch offiziell zum Kapellmeister ernannt. 1608
folgte er einem Ruf als kurfürstlicher Kapellmeister und Domkantor an den Hof
nach Berlin. Er schuf etwa 250 geistliche und weltliche mehrstimmige Lieder,
dabei vertonte er oft Texte von Ludwig Helmbold. Seine Preussischen Festlieder
wurden 1642 und 1644 in Elbing in zwei Teilen von Johann Stobäus
veröffentlicht. Weitere Werke, darunter mehrere Messen, sind nur
handschriftlich erhalten.Im Evangelischen Gesangbuch: Melodie zum Tauflied Ach
lieber Herre Jesu Christ (EG 203); Text des Abendliedes Mein schönste Zier und
Kleinod (EG 473). |
Alternativer Text
Die Melodie wurde von Bach auch zu seiner Kantate 118 "O Jesu Christ,
mein's Lebens Licht", BWV 118 genutzt. Hier schrieb Martin Behm den zugehörigen Text.
Martin Behm wurde 1557 in Lauban in Schlesien geboren und
hatte eine harte Jugendzeit durchstehen müssen. Zunächst arbeitete er als
Hauslehrer in Wien und Straßburg. Später wurde er dann Lehrer und 1586
Oberpfarrer in der Hauptkirche St. Trinitatis in seiner Heimatstadt Lauban.
Martin Behm verfasste zahlreiche geistliche Lieder und Erbauungsschriften. Er
starb 1622 in Lauban.
Text von Martin Behm
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