EG - Nummer 6 6 9 - "Herr, gib mir Mut..."

Vorbemerkung

Seid 4 Jahren gibt es nun das "Monatlied" in unserer Gemeinde mit dem jeden Monat ein Lied unseres Gesangbuches in der Gemeinde bekannter gemacht wird. So haben wir in einem Jahr verschiedenen Kanons mit der Gemeinde kennen gelernt, oder wie in 2009 uns mit dem Monatslied an der von der EKD veranstalteten Reihe unter dem Titel "beten09" beteiligt. Für das Jahr 2010 wird versucht mit dem Monatslied an die Gruppierungen in unserer Gemeinde zu knüpfen und so den einzelnen Gruppen die Möglichkeit gegeben sich in der Gemeinde einen Monat verstärkt ins Bewusstsein zu rufen. Für den Monat Juni haben sich die Pfadfinder das Lied "Herr, gib mir Mut zum brückenbauen" gewählt. Das Monatslied ist im EG unter der Nummer 669 zu finden.

Texter: Kurt Rommel
Kurt Rommel, geboren am 20. Dezember 1926 in Kirchheim unter Teck, ist ein Pfarrer der Württembergischen Evangelischen Landeskirche. Er amtierte in Friedrichshafen am Bodensee und in Villingen-Schwenningen, dann Jugendpfarrer in Stuttgart, wo er zahlreiche Neue Geistliche Lieder textete und komponierte. Er begründete im Februar 1962 die Form eines "Kinogottesdienst", statt der Orgel spielte im Kino eine Band. Ab 1974 war Rommel theologischer Redakteur, später, bis 1992 war er Chefredakteur beim Evangelischen Gemeindeblatt in Stuttgart. Heute lebt er in Weil der Stadt. Rommel verfasste etwa 800 Lieder und 1000 Kanons. Sechs davon haben Eingang ins Evangelische Gesangbuch gefunden, acht sind im katholischen Gesangbuch Gotteslob (Ausgabe 1975). Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen mit der Musik von Paul Bischoff, fand 1996 Eingang ins Evangelische Gesangbuch und 1992 in das katholische Gesangbuch "Kommt und singt".

Komponist Paul Bischoff
Paul Bischoff wurde 1935 in Fellbach bei Stuttgart geboren und wuchs in einer musikalischen Familie auf. Er studierte Maschinenbau und fand eine Anstellung als Diplom-Ingenieur beim damaligen Süddeutschen Rundfunk. Nebenamtlich baute er an der Evangelischen Johanneskirche Sindelfingen eine große Kantorei mit Kinderchor, Jugendchor und großem Kantatenchor auf. Männerchorformationen ergänzten die Kantoreiarbeit. Sonntäglich improvisierte er auf der Orgel oder als Pianist in den evangelischen Gottesdiensten. Zwischen 1964 und 2006 brachte Paul Bischoff viele wesentlichen großen Oratorienwerke der Kirchenmusik vom Barockzeitalter bis zur Gegenwart zur Aufführung, unterstützt durch große Sinfonieorchester. Immer wieder führte Bischoff zusammen mit Theologen "Musikalische Gottesdienste" und Kantatengottesdienste durch, wobei es zur wechselseitigen Durchdringung von Musik und Text eines kirchenmusikalischen Werkes kam. Für sogenannte "Kinogottesdienste" in Stuttgart schuf er eigens eine Jazzformation. Erstmals erklangen - außerhalb der Kirchenmauern - synkopisierte und rhythmisch komplexe neue Kirchenlieder, die etwas vom Neuen der Nachkriegsjahre in der Kirchenmusik widerspiegelten. 2008 erhielt Paul Bischoff das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Pfadfinder - Die Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD) ist ein Bund von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern. Sie begreifen sich als Gemeinschaft, in der Jugendliche zu verantwortungsbewussten Persöhnlichkeiten, die demokratisch denken und handeln, erzogen werden. Die Grundlage unserer Arbeit bildet der christliche Glaube. Wir stehen in der Tradition des von Lord Baden-Powell Anfang des 20.Jahrhunderts in England gegründeten Pfadfindertums, der bündischen Jugendbewegung und der evangelischen Jugend in Deutschland. Die CPD ist Teil der evangelischen Jugend innerhalb der Evangelischen Kirche, und ihre einzelnden Gruppen wirken aktiv in örtlichen Kirchengemeinden mit. Dies geschieht in Ausrichtung auf die Ökumene. (Unser Stamm in der Organisationsstruktur der Pfadfinder: Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend -> Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands e.V. -> Landsmark West -> Gau Berg Odengau -> Stamm Philipp Melanchton)
Der Brite Sir Robert Baden-Powell (1857-1941) begründete Anfang des 20. Jahrhunderts die Pfadfinderbewegung. Dabei begeisterten die neuen Elemente seiner Arbeit Jugendli­che und Pädagogen gleichermaßen. Die Idee erreichte Deutschland im Jahr 1909 als "Das Pfadfinderbuch" von Alexander Lion erschien. Bald entstanden durch die Initiative von Erwachsenen viele Pfadfindergruppen in Deutschland. Bereits 1910 entstanden in Deutschland erste christliche Pfadfindergruppen, größtenteils innerhalb des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM). Ein besonderer Schwerpunkt christlicher Pfadfinderarbeit lag dabei in Württemberg und Sachsen. Beeinflußt durch Impulse aus der Bündischen Jugend orientierte sich die CP nach dem 1. Welt­krieg neu. Mehr und mehr vermischten sich Elemente der Jugendbewegung wie Fahrt, Naturverbunden­heit und Gemeinschaftserlebnis in kleinen Gruppen, mit scoutistischen Ideen. Die meist dem CVJM angehörenden christlichen Pfadfindergruppen schlossen sich 1921 in Neudietendorf / Thüringen zur Christlichen Pfadfinderschaft zusammen. Als Zeichen wählten sie das Pfadfinderkreuz. Im Jahr 1922 entwickelte sich die heute noch übliche gemeinsame Tracht aus grauem Hemd und blauem Halstuch. Der Bund, der durch Bibelarbeiten und Dienst am Nächsten, aber vor allem auch durch Fahrt und Lager geprägt war, gewann schnell an Mitgliedern. Nach der "Machtergreifung" Hitlers geriet die CP wie alle Jugendgruppierungen zunehmend unter Druck. Nach dem Staatsvertrag zwischen evangeli­scher Kirche und Hitler-Ju­gend mußte die CP 1934 alle Mitglieder unter 18 Jahren entlassen oder in die HJ überführen. Die Tracht sowie die jugendbewegten Elemente Fahrt und Lager wurden verboten. Die Arbeit der CP mußte sich von nun an auf Bibelarbeit beschränken, illegale Treffen und Fahrten in Kluft fanden aber weiter statt. 1937 wurde die CP als staatsfeindliche Geheimorganisa­tion endgültig verboten. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Aus der Bruderschaft der Älteren entstanden schnell neue Gruppen. Nach und nach lebten auch die Kontakte zu anderen Pfadfinderbünden auf nationaler und internationaler Ebene wieder auf. Mit überarbeiteten Grundsätzen und Ordnungen entwickelte sich der Bund. Noch war die CPD ein reiner Jungenbund, nur in der Wölflingsarbeit (Kinderstufe), wirkten seit 1957 weibliche Führe­rinnen. Mitte der 60er Jahre wurde auch die CPD von den Strömungen der Studentenbewegung erfaßt,die eine zunehmende Politisierung der Arbeit der CPD bewirkten. Verbind­liche Elemente wie Gesetz und Versprechen wurden nun abgelehnt und die christlichen Grundlagen ausgehöhlt. Die Koedukation, die die CPD seit 1969 in der Jüngsten- und Älterenarbeit prakti­zierte, wurde auch in den Sippen, den kleinsten Gruppen, eingeführt. 1973 fusionierte die CPD mit dem Evangelischen Mädchen-Pfadfinderbund (EMP) und dem Bund Christlicher Pfadfinderinnen (BCP) zum Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Mit diesem Wandel zu einer organisationsbetonten Struktur trat der Gedanke des Bundes als Gemeinschaft in den Hintergrund. Daher gründeten Oppositionsgruppen, die auf die traditionell wichtige Rolle der christlichen Grundlagen und des bün­dischen Gedankens für die Arbeit der CPD nicht verzichten wollten, zusammen mit außerhalb stehenden CP-Gruppen die CPD neu. Allerdings führten weitere Konflikte 1981/82 zur Abspaltung der CP Bremen und der CP 1921 von der CPD. In der folgenden Zeit erkannten die drei Bünde, daß die Vielzahl von Gemeinsamkeiten ihrer Arbeit wichtiger ist als eine geringe Zahl von Unterschieden. Neben mehreren kleinen gemeinsamen Veranstaltungen fand 1992 ein Bundeslager von CPD und CP 1921 unter dem Motto "Vertrauen wagen" statt, an dem auch Mitglieder der CP Bremen teilnahmen. Bereits 1995 trat die CP Bremen der CPD bei. Eine gemeinsame Kommission von CPD und CP 1921 räumte bestehende Hindernisse aus dem Weg und bereitete durch den Entwurf einer gemeinsamen Ordnung den Weg zur Wiedervereinigung beider Bünde. Seit April 1996 bilden CPD e.V. und CP 1921 zusammen mit der CP Bremen nun wieder einen gemeinsamen Bund CPD mit heute etwa 4000 Mitgliedern.