EG - Nummer 3 6 4 - "Was mein Gott will, gescheh allzeit..."
EG - Nummer 6 6 0 - "Wer Gott vertraut, hat wohlgebaut..."

 

"Beten 09" - das klingt zwar ein bisschen wie der Name eines frommen Fussballvereins, aber tatsächlich geht es nicht um 90 Minuten Sport, sondern um ein ganzes Kirchenjahr rund um das Beten. "Beten ist Erwartung an Gott im Vertrauen auf sein Eingreifen. Gebet rechnet mit einem unverfügbaren Plus, das zuerst die Betenden verändert." Gemeinsam mit dem Amt für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der Evangelischen Kirche im Rheinland haben sieben weitere Männer und Frauen aus Einrichtungen der rheinischen Kirche und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal den Anstoss gegeben. Ihr Ziel: Menschen und Gemeinden zu gewinnen, die im neuen Kirchenjahr, das am 1. Advent 2008 beginnt, dem Gebet ein Jahr lang einen besonderen Raum in ihrem Alltag und im Leben der Gemeinde zu geben. Unter der E-Mail-Adresse fuerbitte@beten09.de können Menschen ab Dezember 2008 Gebetsanliegen weitergeben, für die dann Gemeinden die Patenschaft übernehmen und diese Fürbitten zu ihrer Sache machen.
Für jeden Monat des Jahres ist ein eigenes Leitthema ausgewählt worden. Unter dieses Thema wollen wir in Hangelar auch das Monatslied stellen.
Für den aktuellen Monat lautet das beten09-Thema: "Beten, Sterben, Trauern". Das Monatslied zum Thema "Beten, Sterben, Trauern" steht unter der Nummer 364 im EG und lautet:"Was mein Gott will, gescheh allzeit...". Auch das Lied unter der Nummer 660 - "Wer Gott vertraut, hat wohlgebaut" kann nach der Melodie des Monatsliedes gesungen werden.

Texter (EG 364): Albrecht von Preußen

Im Ökumenischen Heiligenlexikon ist sein evangelischer Gedenktag am 20. März, erster Herzog von Preußen

Albrecht von Preußen wurde geboren am 15. Mai 1490 in Ansbach in Franken in Bayern und starb am 20. März 1568 in Tapiau, heute Gwardeisk bei Kaliningrad in Russland. Er war Sohn des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Ansbach. 1511 wurde er der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens. Der "Reiterkrieg" zwischen ihm und Polen, der den Ordensstaat völlig verwüstete, endete 1521 mit einem vierjährigen Waffenstillstand. Auf Grund des inneren Zerfalls des Ritterordens wollte er sein Amt niederlegen, als ihm 1523 bei einem heimlichen Treffen mit Martin Luther und Philipp Melanchthon Luther empfahl, den Orden aufzugeben und ein evangelisches Herzogtum Preußen zu schaffen. Albrecht rief lutherische Prediger wie Johannes Gramann und Paul Speratus ins preußische Ordensland, 1523 wurde die erste evangelische Predigt im Dom in Königsberg - dem heutigen Kaliningrad - gehalten. Auch die Bischöfe von Königsberg - dem heutigen Kaliningrad - und Marienwerder - dem heutigen Kwidzyn - befürworteten die Reformation und arbeiteten mit den Lutheranern zusammen. Albrecht bekannte sich ab 1525 offen zur Reformation und wandelte mit dem Vertrag von Krakau - dem heutigen Kraków - den Ordensstaat in ein weltliches Erbherzogtum mit Königsberg als Hauptstadt um, stellte ihn unter polnische Lehensoberhoheit und unterwarf sich dem polnischen König Sigismund I. Albrecht war damit der erste deutsche Fürst, der die Reformation einführte. 1532 verhängte der Reichstag zu Speyer die Reichsacht über Herzog Albrecht, konnte die Reformation aber auch in Preußen nicht mehr aufhalten. 1544 gründete Albrecht die Universität in Königsberg - dem heutigen Kaliningrad.

Texter (EG 660): Joachim Magdeburg

Joachim Magdeburg geboren 1525 in Gardelegen, gestorben um 1587 war ein deutscher lutherischer Theologe, Kirchenlieddichter und Komponist. Er immatrikulierte sich im April 1544 an der Universität Wittenberg, wurde 1546 Rektor der Schule in Schöningen, wo er jedoch aufgrund seines lutherischen Glaubens im Folgejahr entlassen wurde. Im selben Jahr wurde er in Celle als Archidiakon von Dannenberg (Elbe) ordiniert, wechselte aus finanziellen Gründen 1549 als Diakon an die St. Marienkirche in Salzwedel und, da er sich weigerte, das Augsburger Interim anzunehmen, wurde er am 15. April 1552 aus dem Dienst entlassen. Am 17. April wurde Magdeburg aus dem Kurfürstentum Brandenburg verbannt und ging nach Hamburg, wo er wiederum im selben Jahr Anfang Mai Diakon an der St. Petrikirche wurde. Als Gnesiolutheraner beteiligte er sich auch an den Auseinandersetzungen der damaligen Zeit in Hamburg. Zeugnisse hierfür sind seine zwei schönen Gesänge, in denen er das Treiben der gottlosen Schwärmer, der Befürworter des Interims und der Philippisten anprangert. In jener Zeit entstand auch sein Klagelied der heiligen christlichen Kirche in diesen gefährlichen Zeiten, in welchem er auf die Gefahr des Interims hinweist. Nach dem Tod des Johannes Aepinus verfasste er dessen Grabschrift. Mit dessen Nachfolgern Paul von Eitzen und Johann Hoegelcke geriet er in Meinungsverschiedenheiten, als er sich mit zwei Schriften gegen die reformierte Kirche wendete. Dies hatte zur Folge, dass er am 25. Mai 1558 in Hamburg entlassen wurde. Daraufhin ging er nach Magdeburg zu Matthias Flacius, wo er an dessen Centurien mitarbeitete. Noch im selben Jahr folgte er jedoch einem Ruf als Pfarrer in Oßmannstedt. Doch auch hier blieb er nicht lange, da er als Anhänger der lutherischen Orthodoxie auch in Thüringen Anfeindungen ausgesetzt war. So findet man ihn 1563 in Eisleben. Durch die Unterstützung der Grafen von Mansfeld gelangte er nach Österreich, wo er 1564 als Feld- und Hofprediger in Raab und Grafenwörth tätig war. In Österreich erlitt er durch den Tod seiner Frau und den Brand an seinem Haus persönliche Verluste. Dennoch findet man ihn 1566 als Feldprediger in Györ, dann in Wien und 1571 in Erfurt, wo er seine Christlichen und tröstlichen Tischgesänge herausgibt. Anscheinend ist er einige Jahre noch in Österreich geblieben. Nachdem er 1576 auch Pfarrer in Pausram gewesen war, ist er 1580 wieder in Grafenwörth bezeugt, wo er entlassen und verjagt wurde. 1581 trifft man Magdeburg als Pfarrer in Eferding, 1584 war er in Franken als Pfarrer von Allersberg tätig, 1586 war er Pfarrer in Köln und wurde 1587 Pfarrer in Essen und Iserlohn, wo er offenbar sein Leben beschlossen hat. Magdeburg war Verfasser zahlreicher Schriften und Kirchenlieder.

Melodie: Claudin de Sermisy

Claudin de Sermisy geboren um 1495 in Frankreich, gestorben 1562 in Paris, war ein französischer Sänger, Komponist, Kapellmeister und Geistlicher.
Er wirkte im Jahr 1508 als Sängerknabe an der Sainte Chapelle in Paris, als er zum Sänger an der Chapelle Royal von Ludwig XII. berufen wurde. Gemeinsam mit Franz I. reiste er 1515 nach Italien und begleite das Heer im Jahr 1520, als Franz und Heinrich VIII. aufeinandertrafen. Ab 1530 leitete er die Sainte Chapelle als "sous-maître", 1533 wurde er hier Geistlicher und 1547 gemeinsam mit Louis Hérault Kapellmeister.
Claudin veröffentlichte drei Motettenbücher, elf Messen und eine Passion, wurde aber vor allem durch die ca. 160 Chansons bekannt, die in zahlreichen Anthologien erschienen.