EG – Nummer 6 4 0 - "Die Herrlichkeit des Herrn ..."

 

Melodie: "Jugend mit einer Mission"


Jugend mit einer Mission (kurz JmeM, engl. Youth with a Mission, kurz YWAM) ist eine überkonfessionelle, christlich-missionarische Organisation. JmeM ist - mit mehr als 15.000 ständigen und rund 37.000 zeitlich begrenzten Mitarbeitern aus 130 verschiedenen Nationen - die größte christliche Missionsgesellschaft der Welt. Die Mitarbeiter werden nicht zentral von JmeM, sondern meist persönlich von Einzelpersonen oder Gemeinden finanziert. JmeM wurde im Jahr 1960 von Loren und Darlene Cunningham gegründet. JmeM Deutschland wird heute von einem Vorstand geleitet, der aus Andreas Frész, Daniela Schirm und Frank Bauer besteht. YWAM International wird heute von Lynn Green, Loren und John Dawson geleitet.
Arbeitsfelder:Die selbstgesteckten Aufgaben von JmeM lassen sich in drei Bereiche teilen:
Evangelisation: Die Verbreitung und Verkündigung des Evangeliums in allen Sprachen an alle Völker und alle Menschen der Welt. Dies geschieht auf verschiedenste Weise. So werden zum Beispiel Theaterstücke vorgeführt oder es werden Sport-Camps veranstaltet.
Mercy Ministries: Praktische (Entwicklungs)Hilfe und karitative Projekte werden unter diesem Sammelbegriff zusammengefasst. Die Entwicklungshilfeprojekte werden oft in Zusammenhang mit den Schulungen durchgeführt (z.B. führt die Seminargruppe des Seminars für eine medizinische Grundausbildung, zusammen mit Ärzten, dann Einsätze in Gebieten durch die keine medizinische Infrastruktur haben)
Schulung von Mitarbeitern: Hier geht es darum neue Mitarbeiter zu schulen und zu lehren, wie das Evangelium verbreitet werden kann. Die Universität der Nationen (UofN) wurde 1978 von JmeM gegründet und unterhält mittlerweile Schulen in über 150 Ländern auf allen Kontinenten. Die meisten Schulen der UofN bieten ein dreimonatiges, theoretisches Seminar und anschließend einen 2- bis 3-monatigen praktischen Einsatz an.
Glaubenspraktiken:Führende Vertreter der amerikanischen JmeM gelten als Exponenten der auch in charismatischen Kreisen umstrittenen "geistlichen Kriegsführung" Helge Stadelmann subsumiert zudem die JmeM unter die Vertreter des Torontosegens
Auseinandersetzung um JmeM Herrnhut:Die Ansiedlung eines JmeM-Schulungszentrum in Ruppersdorf bei Herrnhut stieß auf den Widerstand der Herrnhuter Brüdergemeine, die mögliche Konflikte und eine Okkupation ihrer Tradition fürchtete. Die Auseinandersetzung führte dann gar zu einem Artikel im Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Der Artikel wurde von der JmeM kritisiert, Meinungsverschiedenheiten mit der Brüderunität jedoch nicht bestritten.

Internetlinks: Jmem, Mission-live.de

Textvorlage: Psalm 104

Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich.
Der Herr freue sich seiner Werke.
Ich will singen dem Herrn mein Leben lang,
ich will loben meinen Gott,solange ich bin.

Psalm 104, 31.33

Der 104. Psalm ist einer der schönsten Psalmen. Man sollte ihn unbedingt in seiner Gesamtheit lesen, erzählt er doch eine Schöpfungsgeschichte. Gott schafft die Erde wie ein Baumeister, er schützt sie wie ein umsichtiger Gärtner, er leitet sie wie ein weiser Ökonom, er verteilt am Ende ihre Gaben umsichtig und gerecht. Der Mensch ist hier nicht die "Krone der Schöpfung", sondern ein Teil eines Ganzen, in dem jedes Leben seinen Platz hat. Groß sind die Worte des Psalms. Denn sie singen von Gottes Schöpfung und wollen unser Staunen wecken. So wird aus dem Gesang ein Gebet, das von Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllt ist. Zu Ehrfurcht und Dankbarkeit tritt aber auch die Bitte um den Fortbestand und die Beständigkeit des Lebens. Denn Schöpfungsgeschichten wollen nicht erklären, wie die Welt entstanden ist; sie sind aus Sorge um ihr Bestehen entstanden. Menschen haben sich diese Geschichten in Notzeiten erzählt, wenn das eigene Leben ins Wanken geriet oder das Leben der Gemeinschaft auf dem Spiel stand. Es verbergen sich in ihnen Erfahrungen mit Katastrophen und dem Verlust von Ordnung, in ihnen klingen an die Angst vor Haltlosigkeit und Orientierungslosigkeit, das Wissen um zerstörerische Kräfte in uns selbst. Doch Gott – so erzählt der Psalm – bändigt das Chaos. Das Chaos ist nicht weg, aber ihm sind Grenzen gesetzt, Haltloses wird festgemacht. Unser Denken ist auf Ordnung ausgerichtet. Denn Ordnung gibt uns Orientierung, Halt und Sicherheit. Und so ziehen wir Gott gerne auf die Seite der Ordnung. Das Chaos, so denken wir, kann doch nicht der Ort sein, wo Gott zu Hause ist: Nicht das Chaos eines Obdachlosenheimes, nicht das Chaos einer zerbrechenden Partnerschaft, nicht das Chaos, das eine Krankheit anrichtet, ist unserer Meinung nach die Heimat Gottes – und wir schließen Gott damit aus dem Chaos aus und beklagen seine Ferne. Doch ist die Ordnung wirklich das Normale? Gesunde Körper und Seelen, die bis ins hohe Alter durchhalten, sind die Ausnahme. Glückliche Ehen, zufriedene Menschen, Frieden und Gerechtigkeit sind es sicher auch. Und dann sollte Gott nur auf der Seite stehen, auf der alles in Ordnung ist, alle Verhältnisse heil und alle Menschen zufrieden und gesund? Wenn wir Gott in unser Ordnungsdenken eingrenzen, werden wir den, der grenzenlos ist, verlieren. Auf der ersten Seite der Bibel heißt es: Im Anfang war die Erde wüst und leer (1. Mose 1,2). Oder anders: Sie war chaotisch. Aber dieses Chaos wird in der Bibel nicht bewertet. Es wird auch keine Angst vor dem Chaos gemacht. Es wird gesagt, dass das Chaos Baumaterial in der Hand Gottes ist, Baumaterial, aus dem Gott Lebendiges schafft, von dem es dann heißt: Und Gott sah, dass es gut war (1. Mose 1,10) Der Herr freut sich an seiner Erde, er freut sich an seinen Menschen. Er hat Gutes für uns im Sinn. Und seine Güte lässt uns leben und singen. So dürfen wir singen ein Leben lang. So wird unser Gesang zum Gebet, das klagt und bittet, lobt und dankt.

Bärbel Wilmschen - (Aus dem Gemeindebrief der evangelischen Gemeinde Essen-Kray)