EG – Nummer 5 0 4 - " Himmel, Erde, Luft und Meer"

 

Vorbemerkung: Da der Monat Juli komplett in die Zeit der Sommerferien fällt ist das Monatslied "Juni" auch für den Monat "Juli" gültig.

Melodie

Joachim Neander - Nach dem ökumenischen Heiligenkalender wird der Gedenktag von Joachim Neander in der evangelischen Kirche am 31. Mai begangen. Der Name Joachim ist hebräischen Ursprungs und bedeutet: "Gott wird aufrichten". Joachim Neander wurde 1650 in Bremen geboren und ist in Bremen 1680 gestorben. Er studierte Theologie, wurde aber nie ordiniert. Durch eine pietistische Predigt von Theodor Undereyk bekehrt. ging er zunächst nach Heidelberg, dann nach Frankfurt, wo er Philipp Jakob Spener und Johann Jakob Schütz kennen lernte, der ihn zur Einrichtung der Erbauungsstunden, der "Collegia pietatis" bewog. Diese Zusammenkünfte zur Bibellektüre und Zurüstung gaben der Bewegung des "Pietismus" den Namen. 1674 wurde er in Düsseldorf Rektor der Lateinschule und Hilfsprediger der reformierten Gemeinde.

Die Gemeinde liegt noch heute in der Düsseldorfer Innenstadt zwischen Rheinufer und Hauptbahnhof, Kunstakademie und Bankenzentrum in der Bolkerstraße 36.An der Stelle, an der die kleine Reformierte Gemeinde 1610 ihr erstes Predigthaus errichtete, wurde die "Größere evangelische Kirche" im Hinterhof zwischen Bolkerstraße und Andreasstraße im Jahre 1684 von einer stark gewachsenen Gemeinde eingeweiht. Erst im Jahre 1916 wurde die Kirche in der Altstadt nach ihm benannt. Sie ist damit sozusagen die Mutterkirche der Düsseldorfer Gemeinden. Der barocke Saalbau ist mit einer Kanzel ausgestattet, die von Marcel Cagnon stammt, der Altar wurde nach einer Renovierung 1959 von Eva Limbach gestaltet.

1963 wurde die Rieger-Orgel als Synthese europäischer Orgelschulen eingebaut. Heinrich Heine drückte im angrenzenden Schulgebäude die Schulbank. In den letzten Jahrzehnten gingen von hier wichtige Impulse für eine neue kirchliche Musikkultur aus. Heute ist die Neanderkirche Mittelpunkt des gottesdienstlichen Gemeindelebens. Sie ist beliebt für Trauungen und Taufen, Gemeindefeste, Weihnachtsmarkt, Altstadtherbst und sommerliche Orgelkonzerte verbinden Kirche und Altstadt. Bis 1998 war Prof. Oskar Gottlieb Blarr Kantor der Neanderkriche. Von Ihm sind ebenfalls einige Leider in das EG aufgenommen worden (EG 547, 548, 558, 592, 655). Joachim Neander war "Rector der reformierten Lateinschule zu Düsseldorf" bis 1679. In dem dort nach ihm benannten Tal - bekannt seit 1856 durch den Fund des Skeletts eines Urzeitmenschen - entstanden viele seiner erbaulichen Lieder. Die Gemeindeleitung der Reformierten verwarnte ihn wegen der separatistischer Erbauungsstunden, zu denen er einlud. 1679 kehrte er wieder nach Bremen zurück . Dort war er als Frühprediger tätig. Kurz vor seinem Tod gab er eine Sammlung von 57 Liedern heraus, "Bundes-Lieder und Dank-Psalmen", gedacht "zu singen auf Reisen, zu Hause oder bei Christenergötzungen im Grünen". Seine Lieder hatten großen Einfluss auf die pietistischen Gesangbücher. Ins Evangelische Gesangbuch sind Texte und Melodien von sechs der Lieder von ihm aufgenommen, darunter der Klassiker "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" (EG 316) oder "Eins ist Not! Ach Herr, dies Eine" (EG 386).

Text

Der Text stammt von Georg Christoph Strattner. Er wurde um 1644 in Gols (Galos) / Ungarn geboren und am 11.Apr. 1704 in Weimar begraben. Strattner entstammte einem luth. Organistengeschlechte. Ca. 1651 kam er als Kapellsänger und Gymnasiast in das Haus seines Vetters, des städt. Musikdirektors Samuel F. Capricornus in Preßburg. Diesem folgte er 1659 nach Stuttgart, wirkte ab 1666 als markgräflichen Kapellmeister in Durlach und wechselte 1682 auf die Kapellmeisterstelle der Barfüßerkirche in Frankfurt am Main. Im Januar 1692 wurde er des Ehebruchs mit seiner Dienstmagd überführt und auf Ratsbeschluss aus der Stadt verstoßen. 1694 erhielt er in Weimar wieder eine Anstellung als Tenorist und Kanzlist und wurde im Jahr darauf Vizekapellmeister. Nach der Eröffnung des Opernhauses 1697 übernahm er auch dort die Leitung und teilweise die Komposition der Bühnenmusik.

Verweis

In Anlehnung an dieses Lied entstand 1968 unter der Nummer EG 689 von Rolf Schweizer das Lied "Seht das große Sonnenlicht" komponiert.

Rolf Schweizer wurde 1936 in Emmendingen geboren. Er studierte Kirchenmusik in Heidelberg und war zehn Jahre. Er war Kantor an der Johanniskirche in Mannheim. Rolf Schweizer wuchs in Mundingen auf, heute ein Ortsteil von Emmendingen. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er im Blasmusikverein des Dorfes. In seiner Tätigkeit als Chor-, Bläser- und Orchesterdirigent wurde er weit über die Region hinaus bekannt. Ebenfalls komponierte er geistliche Lieder, Posaunen- und Kinderchormusik, sowie größere Chor-, Orchester- und Orgelwerke. 1966 wurde er Bezirkskantor in Pforzheim, was er bis zu seinem Ruhestand blieb. 1969 wurde er zum Kirchenmusikdirektor und 1975 zum Landeskantor von Mittelbaden ernannt. Schweizer wurde 1984 der Titel Professor durch den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg verliehen, 1991 erhielt er Ehrenring der Stadt Pforzheim und 1998 die Ehrenbürgerwürde.